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Wahlen in Bayern28. Juli 2023 Thema: Bildung und Soziales Von Martina Thalmayr
Ein unfassbarer Facebook Post der CSU Willing schlägt hohe Wellen. Am Donnerstag fand vor der Stadtratssitzung eine Kundgebung statt. Ich fordere den Rücktritt des 3. Bürgermeisters in Bad Aibling – und ich bin damit nicht alleine. Hier mein Redebeitrag:
„Am 4.Juni fand der erste CSD in Rosenheim statt. Und entgegen vieler Skeptiker und Kritiker war es eine bunte, offene und fröhliche Veranstaltung. Wir waren viele und wir haben gezeigt. Queer macht das Leben bunter.
Queer ist Teil der Gesellschaft, genauso wie hetero oder single – genauso wie Lederhosenträger oder Anzugträgerinnen. Es spielt keine Rolle WER oder WAS du bist. Es spielt eine Rolle WIE du bist. Wie man sich verhält wie man sich in der Gesellschaft einbringt. Und darum spielt es auch eine ganz wesentliche Rollle was man von sich gibt – was man schreibt. Das geschriebene Wort ist mächtig – auf dem Papier und vor allem auch in den sozialen Medien. Das Internet vergisst nicht.
Darum macht es mich so sprachlos und so wütend was da auf dem Facebook Kanal der CSU Willing stattfindet. Anlässlich des ersten CSD in Rosenheim schreibt die CSU Willing: “ Die Natur hat für Queere keine Fortpflanzung vorgesehen. Das ist der ultimative BIG FAIL im Leben der Queeren“…
Wie menschenverachtend muss man sein um so einen Post auf die Welt loszulassen. Noch dazu im Namen einer Partei – einer Partei die nicht die AFD ist (von dem man nichts anderes als Hasse und Hetze erwartet) – sondern von einer Partei die die Mitte der Gesellschaft vertreten will.
Markus Söder sagt Bayern sei ein Land der Freiheit, Toleranz und Vielfalt.
Ja, dieses Bayern will ich auch! Aber lieber Markus Söder, was ist das wert wenn eine CSU Gruppierung gegen Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare und mit homophoben Aussagen im Netz hausieren geht? Was sagt mir das über den wahren Geist dieser Partei?
Ich bin mir eigentlich sicher, dass eine Mehrheit der CSU Mitglieder und deren Sympathisanten nicht die Meinung der CSU Willing teilt.
Wenn aber Parteifreunde mit halbherzigen Distanzierungsversuchen auftreten wie Klaus Stöttner, MdL, der die Aussage mit Meinungsfreiheit rechtfertigt, aber eine andere Formulierung vorgeschlagen hätte – oder der 1. Bürgermeister von Bad Aibling der mit der Aussage nichts zu tun haben will, weil er ja in der CSU Bad Aibling und nicht in Willing sei – dann reicht mir das nicht aus!
Diese seichten Distanzierungen sind mir viel zu wenig! Da bin ich nicht überzeugt, dass da nicht doch der Wolf im Schaftspelz lauert um im richtigen Moment die Maske fallen zu lassen.
Markus Söder will einen Aktionsplan Queer.
Markus Stigloher (Vorsitzender CSU Willing, 3. Bürgermeister Bad Aibling und Verfasser des Posts) will das Gegenteil. Und das soll jetzt unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit legitimiert werden?
Wenn man Vorstand einer Partei ist, Vertreter einer Kommune ist dann ist es die Pflicht alle Menschen zu vertreten und nicht auf ihnen herum zu trampeln.
Das was Markus Stigloher hier von sich gegeben hat, im Namen seiner Partei, ist nur verletzend und beleidigend und schürt Hass und Hetze. Das ist nicht akzeptabel für einen öffentlicher Vertreter einer Partei und schon gar nicht für einen Vertreter unserer Stadt Bad Aibling.
Darum fordere ich Markus Stigloher auf Konsequenzen zu ziehen:
Treten sie von ihrem Amt als 3. Bürgermeister der Stadt Bad Aibling zurück.
Denn mit der von ihnen gezeigten Haltung fühlen wir uns nicht vertreten!
Eine laue Entschuldigung auf Facebook und später noch in der Stadtratssitzung reicht absolut nicht aus.
„Der Post sei unangemessen gewesen und wenn er jemanden verletzt hätte täte es ihm leid…“
Da hat jemand nicht verstanden worum es geht!
Es geht um einen offene Gesellschaft in der
– jeder sein kann wie er ist
– jeder akzeptiert wird wie er ist
– jeder lieben kann wen er man.
Es geht um eine Gesellschaft in der wir alle gemeinsam die großen Aufgaben die vor uns liegen gemeinsam angehen:
Den Erhalt unserer Lebensgrundlagen für ein gutes Leben für alle Menschen mit Respekt vor der Natur und Respekt voreinander.
Darum: Stoppt Hass gegen Queer.
Ich liebe bunt – ich liebe offen – und ich liebe Queer.“