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Wahlen in Bayern12. Mai 2023 Thema: Bildung und Soziales Von Martina Thalmayr
Es ist eine Krise mit Ansage. Überall im Landkreis fehlen Kita- und Kindergartenplätze. Auch in Bad Aibling – viele Jahre lang Vorreiter in Sachen Kindergartenplätze – zeigt sich jetzt, dass nach jahrelangen „Punktlandungen“ in diesem Jahr viele Kinder keinen Krippen- oder Kindergartenplatz bekommen. Wie soll das weitergehen?
Es ist ein erster Schritt zur Problemlösung, das Defizit auch klar zu benennen und einzugestehen. Schönreden und Schönrechnen hilft nicht weiter. Wie sollen Berufsgruppen im Schichtdienst, z.B. in der Pflege und in der Medizin, ihrer Arbeit nachkommen, wenn sie keinen Betreuungsplatz haben oder keinen der zu ihren Arbeitszeiten passt?
Auch Lehrer*innen und Mitarbeitende in den Kinderbetreuungseinrichtungen selbst stehen vor dem gleichen Problem. Hier beginnt ein Teufelskreislauf: Erzieherinnen können nicht arbeiten weil sie keine Betreuung für ihre Kinder haben.
Mehr denn je sind wir auf ein gutes Kinderbetreuungsangebot angewiesen!
Wie soll der gesetzliche Anspruch auf einen Krippen- und Kindergartenplatz erfüllt werden?
Wie kann die Qualität in der Kinderbetreuung gewährleistet werden, wenn Fachkräfte fehlen und der Kinderbetreuungsbedarf steigt?
Selbst wenn Räumlichkeiten für Betreuung vorhanden sind, können Gruppen auf Grund von Personalmangel nicht geöffnet werden. Wir müssen also den Beruf attraktiver machen und die Kommunen entsprechend unterstützen.
Wir werden künftig viel mehr Geld in die Kinderbetreuung investieren müssen. Die Finanzierung wird viele Gemeinden vor eine unlösbare Aufgabe stellen.
Es bleibt uns nicht erspart über die Finanzierung nachzudenken. Denn ein gesetzlicher Anspruch ist schön und gut, wenn er aber nicht umgesetzt werden kann, dann hilft der Anspruch auch nichts.
Dank des Kindergartenzuschusses von 100 Euro pro Kind seit 1. April 2019, einem „Wahlgeschenk“ der CSU, ist für alle Eltern der Kindergartenplatz nahezu kostenlos. Wir müssen dafür sorgen dass alle Familien gute Voraussetzungen für die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder haben. Darum müssen wir auch die Elternbeiträge nach sozialen Aspekten staffeln. So stellen wir faire Anfangschancen für alle Kinder sicher und wirken dem Fachkräftemangel entgegen. Denn dann machte es für Mütter und Väter in allen Berufsgruppen Sinn und Spaß, wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.