30. August 2023 Thema: Bildung und Soziales Von Martina Thalmayr
In Bayern sind gerade mal 53% aller öffentlicher Gebäude wirklich barrierefrei. Das ist nicht nur für Michael Sasse, Bezirkstagskandidat und Rollstuhlfahrer, ein Problem. Egal ob Ausweis abholen oder Beratung im Arbeitsamt – ohne einen barrierefreien Zugang können Menschen mit Behinderungen Amtsgeschäfte nicht ohne Hilfe durchführen.
Einige Amtsgeschäfte kann man bereits heute digital durchführen. Leider noch viel zu wenig: Oft beschränken sich die digitalen Angebote der Ämter auf den Download von Antragsformularen.
Auch dann stellen diese Formulare z.B. für Sehbehinderte Menschen ein Problem dar. Ohne die Möglichkeit einen Screenreader zu nutzen benötigen Sie wieder Hilfe. Das müsste aber nicht sein, wenn von Anfang an diese Notwendigkeiten mitgedacht werden.
Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und schlechteren Deutschkenntnissen haben es besonders schwer das Amtsdeutsch in vielen Formularen zu verstehen. Dann ist der Weg zum Amt wieder unumgänglich.
Und seien wir mal ganz ehrlich: auch ohne diese Einschränkungen wären Formulare in leichter Sprache für viele Situation eine Erleichterung.
Barrierefreie Ämter sind nicht nur für Menschen mit Behinderungen wichtig! Auch die Senior*innen, die einen Rollator benötigen, können mit Aufzug und Rampen viel leichter ihren Amtsgeschäften nachgehen. Auch Personen für die Formulare schwer verständlich sind, profitieren von Angeboten in leichter Sprache. So werden die Gänge zum Amt für jeden ein Stück einfacher.