06. Februar 2023 Thema: Wahltagebuch Von Martina Thalmayr
Am Anfang steht die eigene Entscheidung – danach die der Grünen in Rosenheim – und dann die der Grünen in Oberbayern – am Ende ist es die Entscheidung aller WählerInnen.
Will ich mich zur Landtagskandidatur zu stellen? Klar – eine Aufgabe die ich unbedingt machen möchte. Ich bin auch überzeugt, dass ich in diesem Amt Gutes bewirken kann. Dennoch ist der Weg dorthin auch mit Risiken gepflastert. Ich habe also gut überlegt und auch abgewogen – und mich dann mit vollem Herzen dafür entschieden.
Mit der Nominierung zur Direktkandidatin für Rosenheim West in der Tasche lag am 5. Februar der erste Meilenstein vor mir. Viele Kandidat*innen aus Oberbayern bewerben sich auf die vorderen Plätze der oberbayerischen Liste.
Da heißt es gute Rede schreiben, überzeugend auftreten und sich irgendwie abheben. Aber wie soll das gehen? Wo hier lauter tolle und hoch motivierte Menschen sind die alle das gleiche Ziel verfolgen: für ihren Stimmkreis in den Landtag einzuziehen um die Region bestmöglich zu vertreten und unsere grünen Ziele voranzubringen.
Jede Kandidatin die sich auf einen Listenplatz bewirbt hat die Chance sich mit einer Rede vorzustellen. Nach allen Vorstellungen wird gewählt. Die Gewinnerin freut sich, die Unterlegene reicht die Kandidatur erneut auf einen weiteren Platz ein – darf dann aber nicht noch einmal sprechen. Die Chance dann noch gewählt zu werden sinkt von Platz zu Platz. Es ist also ein taktisches Abwägen wann man „ins Rennen einsteigt“, gegen wen man sich eine Kandidatur zutraut.
Mein Plan war Listenplatz 11
Ich muss gestehen: ich war wirklich richtig richtig aufgeregt. Auf den Plätzen1 bis 10 lauter politische Schwergewichte: Katha Schulze, Ludwig Hartmann, Gisela Sengl, Martin Büchler, Gülseren Demirel, JoJo Becher, Claudia Köhler, Andreas Krahl, Gabriele Triebel, Christian Hirneis – und dann ich. Und nach mir hat sich dann schon Thomas von Sarnowski startklar gemacht, unser Landesvorsitzender.
Alle Bewerbungen waren bisher ohne Gegenkandidatur – was komplett logisch ist, bei den Bewerber*innen. Auf Platz 11 kandidieren jetzt 2 Frauen. So ein bisschen Sportsgeist ist schon gut – der Nervosität hilft das erst mal nix.
Dann ist er also da: der „point of no return“. Rauf auf die Bühne, ran ans Rednerpult und los.
Ca 20 Minuten später weiß ich es. Mit 80:22 Stimmen hab ich Listenplatz 11 gewonnen.
Ich freu mich narrisch! Das ist ein Mega Ergebnis für mich und auch für uns in Rosenheim. Wir konnten bisher noch nie eine Vertreterin im Landtag stellen -und wir haben auch noch nie einen so guten Listenplatz ergattern können.
Die Anspannung fällt aber erst viel später am Tag von mir ab. Und ich realisiere auch erst deutlich später, was dieser Erfolg bedeutet.
Unter den ersten 12 Kandidat*innen bin ich die erste „Nicht-Berufspolitikerin“.
Und darauf bin ich durchaus ein bisschen stolz.
Auch in der Aufstellungsversammlung für den Bezirkstag haben wir mit Michael Sasse auf Platz 8 super abgeschnitten. Michael ist auch wirklich toll! Ich freu mich schon darauf mit ihm in den Wahlkampf zu starten.
Die Platzierungen unserer Kandidaten in Rosenheim Ost:
Valentin Weigel für den Landtag auf #30
Jonas Turber für den Bezirkstag auf #26